Sommer- Radtour 2003

Diese Radtour sollte ursprünglich durch die BeNeLux- Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg)gehen, aber geschafft haben wir nur BeNe.
Den Beginn der Radtour hatten wir genutzt, um die Familie von meinem Bruder Christoph in Emden zu besuchen. Besonders sein Töchterchen hatten wir aufgrund der großen Entfernung noch nicht live gesehen.
Von Emden aus ging es mit der Fähre über die Ems in Richtung Holland, so daß wir im Nordosten von Holland gestartet sind. Gleich hinter der Grenze befand sich ein Zeltplatz und da wir vom Gegenwind und der großen Gepäcklast auf unseren Rädern geschafft waren haben wir ihn gleich genommen.
Holland hat sich uns als sehr radfahrfreudiges Land präsentiert. Überall gab es gute Radwege und ausgeschilderte Radrouten.
Das Zeichen für Radweg!
 
Ebenso steht Camping ganz oben auf der Liste bei den Holländern. Wir haben selbst alte Leute mit Rolator (Gehhilfe) auf den Campingplätzen gesehen. Das hat mir imponiert und ich kann immer die Leute in Deutschland nicht verstehen, die sagen:" Camping - aus dem Alter sind wir raus."
Beeindruckend waren die vielen Kanäle und Grachten. Jede kleine Stadt hat seine Kanäle und möglichst einen Hafen. Ebenso hat jede kleine Stadt im Kirchturm ein Glockenspiel, welches jede Viertelstunde eine andere Melodie bimmelt.
Natürlich gab es auch Windmühlen zu sehen.
 
Vor Supermärkten braucht man in Holland keine großen Autoparkplätze, sondern einfach große Fahrradständer. Wie auf dem Bild, stehen vor den Supermärkten viel mehr Fahrräder als in Deutschland. Und meistens haben sie noch Packtaschen daran, um das Eingekaufte unterzubringen.
Vom Wetter her hatten wir meistens Sonne und so zog es uns auch öfters mal ins Wasser.
Die Nordseeinseln im Scheltedelta haben uns gut gefallen. Fast alle Inseln sind mit Dämmen verbunden. Meist befindet sich mitten im Damm ein Sperrwehr, welches das Landesinnere vor Sturmfluten schützen kann. Auf der dem Meer abgewandten Seite der Dämme ist das Wasser nicht salzig, sondern Süßwasser. Dies kam unseren Kindern sehr entgegen, die das Nordseewasser als viel zu salzig fanden.
 
Auf einer dieser Inseln sind wir etwas länger geblieben, um die Nordsee zu genießen. Die Kinder konnten die Wirkung von Ebbe und Flut erkunden. Elisabeth hat sich in den Sand große Markierungen gemacht um festzustellen, ob das Wasser gerade sinkt oder steigt und wie schnell dieser Vorgang vor sich geht.
Von diesen Inseln die sich ganz im Südwesten von Holland befinden sind wir nach Belgien übergewechselt.
In Belgien gab es weniger Zeltplätze als in Holland, aber auf einem war gerade auch eine Pfadfindergruppe gewesen und die haben ihren Hunger zum Abendbrot wohl etwas überschätzt. Deshalb haben sie uns einen großen Topf mit Spaghetti angeboten. Da hat sich Sabine besonders gefreut, kaum angekommen auf dem Zeltplatz schon wird einem das Abendbrot serviert. Der Topf war selbst für uns 5 hungrige Radfahrer noch zuviel.
In Brüssel haben wir uns das Atomium von innen und außen angeschaut und noch andere Sehenswürdigkeiten besichtigt.
 
Erstaunt waren wir,wie bergig Belgien nach Brüssel wurde. Die Berge wurden für unsere Räder mit dem schweren Gepäck so schwierig, daß wir uns Flußtäler zum besseren Vorwärtskommen ausgesucht haben. Die Radwege bis auf wenige Ausnahmen haben wir in Belgien vermißt. Manchmal war auch der Straßenbelag sehr schlecht. Eine Ausnahme bildete eine stillgelegte Bahnstrecke, die einen sehr guten Asphalt hatte und sich im gleichen Höhenniveau bewegte. Da ließ es sich wunderbar fernab der Strassen Radfahren. Leider mußten wir diese schöne Strecke nach einigen Kilometern verlassen, da wir in eine andere Richtung wollten.
Die deutsch- belgische Grenze haben wir in der Eiffel überschritten. Gefreut haben wir uns, daß man in diesem Teil Belgiens (Eiffel) deutsch spricht. Das brachte uns die Heimat etwas näher. In der Nähe von Gerolstein sind wir dann in den Zug gestiegen  und nach Hause gefahren.
Nach meinem Tacho haben wir in diesem Urlaub eine Strecke von 1121 km zurückgelegt.
Es war ein schöner eindrucksreicher Urlaub.