

Dann ging
es auch schon nach Österreich. Die
Staustufen des Inn wurden hier weniger. Dafür zierten die
Berge einige Burgen und Kirchen.


An
einem Tag, an dem es viel geregnet hatte, waren wir wieder auf der
Suche nach einer Stelle, wo wir unser Zelt aufstellen konnten (Bisher
hatten wir nur wild gezeltet.), aber es sah an diesem Abend nicht so
günstig aus. Es hatte einmal heftigst geregnet und alle Wiesen
waren völlig durchweicht und es drohte auch jeden Moment
wieder mit Regnen
anzufangen. Da hatte Sabine einen Hundeverein entdeckt. Dort standen
unter dem Vordach des Vereinsgebäudes Tische und
Bänke. Ein Aushang
bescheinigte uns, dass die Vereinsarbeit erst im September wieder
fortgesetzt wird. Dieses haben wir als ein günstiges Zeichen
angesehen
und gehofft, dass nun keiner seinen Hund trainieren kommen wird. So
haben wir erst einmal angefangen mit Abendbrot zubereiten. Ganz so
einsam, wie wir gehofft hatten, war es dann doch nicht. Es kamen immer
einmal Leute angefahren, die den Platz vor dem Hundeverein als
Parkplatz nutzten und dann ihr Hunde ausführten. Aber nicht
über das Hundevereinsgelände.


Später
als wir mitten beim Abendbrot waren und es
auch schon wieder angefangen hatte zu regnen kam dann doch einer, der
seinen Schäferhund über das Vereinsgelände
ausführte. Auf seinem Rücken
hatte er einen Schriftzug "Gendamerie". Nun wurde es spannend, wie wird
er reagieren? Nachdem er seine Runde mit dem Hund gemacht hatte, ging
er
dann um das Vereinsgebäude herum, hat sich unsere
Fahrräder
und unser
Gepäck genau begutachtet und dann in grimmigen Ton gesagt:
"Ich
will
aber keinen Müll sehen!". Da wir immer unseren Müll
beim
Wildzelten
mitnehmen, konnten wir ihn diesbezüglich beruhigen. Als es
dann
dunkel
wurde haben wir die Bänke unter dem Vordach zusammen geschoben
und
uns
darauf niedergelegt. So konnten wir gut und trocken die Nacht
verbringen. Als wir am Morgen wieder bei Regen unter dem Vordach des
Hundevereins frühstückten, kam der Gendarm wieder,
drehte
seine Runde,
ging ins Vereinsgebäude, aber sagte kein Wort zu uns. Der
Regen
hat
dann so gegen Mittag nachgelassen, wir waren aber schon vorher im Regen
aufgebrochen.
Ein weiterer kultureller Höhepunkt ist natürlich die
Stadt
Innsbruck.


Da wo man sonst
immer die Japaner
antrifft, traf man hier die
Italiener. Die Innenstadt wimmelte voller italienischer Touristen. An
manchen Läden wurde schon in Italienisch dran geschrieben.

Weiter
ging es den Inn immer
stromaufwärts.

Nach Österreich wechselte der Fluss in
die
Schweiz, wo er "En" genannt
wird. Das Flusstal um den Inn oder En heißt hier "Engadin",
was soviel wie Inn-
Garten bedeutet. Wir haben das Engadin als ein landschaftlich sehr
schönes Tal, was seinem Namen "Inn- Garten" gerecht wird
erlebt.
Der Inn hatte eine fantastische Türkiesfärbung und
die
Berge glühten in der
Abendsonne auf. Das so genannte Alpenglühen.
Wir
sind dem Inn in dem wunderschönen Engadin bis La Punt
gefolgt.
Dort
haben wir uns vom Inn getrennt, um über den Albulapass ins
Rheintal zu
gelangen.
Als wir die Albulapass-Strasse begonnen hatten aufzusteigen, war es
Abend und wir mussten erst einmal übernachten. Wir fanden eine
wunderschöne Stelle mit Wasserquelle und Blick auf La Punt. Am
Morgen haben wir die Murmeltiere gesehen.
Um
auf den Pass von 2315 m über NN zu gelangen mussten wir den
größten
Teil der Strecke die Räder hinaufschieben. Ausgenommen Sarah,
die
nur
einen kleinen Teil geschoben hatte und ansonsten hinaufgefahren war.
Nach
dem Pass bot sich uns eine fantastische Abfahrt. Kurz vor dem
Rhein haben wir noch meinen Bruder Stefan mit seiner Familie besucht.
Von
Stefan ging es dann zum Rhein Richtung Bodensee. Das kleine
Fürstentum Liechtenstein haben wir auch gestreift und in 2,5
Stunden
von Süd nach Nord mit Pause durchfahren.
Am Bodensee sind wir bis Lindau gefahren und dort haben wir das
Letzte mal übernachtet. Auf dem Zeltplatz sind wir von
einer
Blaskapelle mit bayrischer Blasmusik verabschiedet worden (Das war
natürlich nur zufällig so.).
Von
Lindau ging es dann mit der Bahn wieder nach Leipzig, wo schon
unsere beiden Großen auf uns gewartet haben.