Radtour auf Bornholm
Da Sabine im Sommer keinen Urlaub bekommen hat, konnten wir erst im September Urlaub machen.
Wir haben uns die dänische Insel Bornholm in der Ostsee gewählt, um diese mit Fahrrad und Zelt zu erkunden.
Bornholm wird auch als die Sonneninsel bezeichnet, da dort die Sonne häufiger scheint als auf dem Festland.
Wir haben allerdings den Teil der Statistik erwischt, wo die Sonne nicht so häufig schien.
Die ganze Zeit hatten wir starken Wind, der von Nordosten kam.
Der brachte kühle Luft und viele Wolken mit, die sich auch ab und zu abgeregnet haben.
Die Anreise gestaltete sich folgendermaßen:
Mit dem Zug sind wir bis auf die Insel Rügen gefahren, haben dort eine Übernachtung im Zelt auf einem Zeltplatz gehabt,
um dann am nächsten Tag mit der Fähre, die jetzt in der Nebensaison nicht mehr so häufig fährt, nach Bornholm überzusetzen.
Nach 3½ stündiger Fahrt sind wir in Rønne, der größten Stadt auf der Insel angekommen.
Die Attraktionen auf der Insel sind für uns die Rundkirchen.
In ganz Dänemark gibt es 8 Rundkirchen, 4 davon sind auf Bornholm.
Wir haben sie alle besichtigt und haben sogar einen Gottesdienst in der Østerlarskirke miterlebt.
An der ersten Rundkirche, der Nylars Kirke, sind wir schon kurz nach der Ankunft auf Bornholm vorbeigefahren.
Das interessante an den Rundkirchen, die vor allem früher Schutz vor räuberischen Überfällen boten, ist die starke Mittelsäule.
Nach dem Besichtigen der Rundkirche haben wir den Südteil der Insel bereist.
Auf diesem Teil der Insel bestehen die Ostseestrände aus feinem Sand.
Durch den starken Wind war das Meer ganz schön aufgewühlt.
Gerne hätte ich in den herrlichen Wellen gebadet, aber dazu waren mir die Temperaturen zu niedrig.
Und da ich mit einer Erkältung in den Urlaub gefahren war, war ich froh, dass diese langsam abklang.
Wir haben auf preiswerten Naturcampingplätzen übernachtet, die nur für Wanderer, Radfahrer oder Kanufahrer zugänglich sind.
Der Erste war bei einem Bauern, der sogar Wein anbaut.
Der Zweite war an einem sehr windigen Platz, in der Nähe eines Naturschutzgebietes, das "Paradisbakkerne" genannt wird.
Es ist der sächsischen Schweiz sehr ähnlich.
Nur die Felsen sind nicht aus Sandstein sondern Granit.
Etwas weiter im Landesinnern haben wir die 2. Rundkirche erreicht, die Østerlarskirke. Das ist die größte und älteste Kirche der Insel.
An einem Sonnabend haben wir sie besichtigen können, kurz bevor der Kopenhagener Polizeidamenchor, dort ein Konzert gab.
Am nächsten Tag sind wir dann zum Gottesdienst noch einmal dahin zurückgekehrt.
Obwohl wir kaum etwas verstanden haben, hat uns der Gottesdienst gut gefallen.
Bei den Gemeindeliedern wurden immer alle Strophen eines Liedes gesungen.
Es war auch ein Chor bei dem Gottesdienst zu Gast (nicht der Polizeidamenchor!), der hat noch mit extra Stücken den Gottesdienst bereichert.
Außerdem haben diese Sänger den Gemeindegesang kräftig unterstützt.
Dann sind wir zum nördlichen Teil der Insel übergegangen.
Hier die Stadt Gudhjem:
Hier wurde die Küste schon felsig.
Bei dem heftigen Wind mussten wir uns gut einpacken.
Eine weitere Attraktion sind die Heringsräuchereien. (Røgeri)
In den 30iger Jahren gab es auf Bornholm einen Boom von diesen Heringsräuchereien, der dann in den 70iger Jahren wieder zurückging.
Einige sind noch erhalten und räuchern auch noch.
Die Nordspitze zeigte sich uns etwas regnerischer, aber es gab auch Stunden mit Sonne.
Bei dem Naturcampingplatz im Norden haben wir dafür viele Pilze gefunden.
Zuletzt ging es die Westküste entlang. Dieser Teil war sehr angenehm, da er im Windschatten lag.
Aber auch die Landschaft war malerisch schön.
Zum Schluss sind wir wieder in Rønne angekommen und haben die Insel im Morgengrauen mit der Fähre verlassen.
Dazu mussten wir sehr früh morgens noch im dunkeln unser Zelt abbauen und die Fahrräder bepacken, um dann ca. 8 km bis zur Fähre zu fahren.
Schon hinzu im Zug nach Rügen sind wir einer Frau aus Berlin begegnet, die Ebenfalls nach Bornholm wollte.
Auf beiden Fähren trafen wir diese Frau wieder, obwohl sie ursprünglich länger bleiben wollte.
Auch auf der Insel sind wir ihr noch begegnet.
Ebenfalls ein frisch verheiratetes polnisches Ehepaar, welches eine Nacht mit uns auf einem Naturcampingplatz gezeltet hat, haben wir auch an einer anderen Stelle wieder getroffen.
Es war eine Fahrt voller schöner Eindrücke und dem Erlebnis, dass man auch bei Wind und Regen etwas unternehmen kann.