Elberadweg von Wittenberge bis Cuxhaven

Da Sabine in den Sommerferien keinen Urlaub bekommen hat, habe ich mit meiner Tochter Sarah eine Radtour entlang des Elberadwegs unternommen. Gestartet sind wir in Wittenberge und unser Ziel war Cuxhaven die Kugelbake, die das Ende der Elbe und den Beginn der Nordsee kennzeichnet.
Dieses mal habe ich leider meinen Fotoapparat vergessen. Obwohl ich ihn vorbereitet hatte, habe ich ihn im letzten Moment doch nicht mitgenommen. Im Zug nach Wittenberge konnte ich mich dann durch einen Anruf von Sabine vergewissern, dass er noch zu Hause liegt und ich ihn nicht unterwegs verloren habe. So muss ich mich auf die Bilder beschränken, die Sarah fotografiert hat.
Es war, bis auf den letzten Tag an der Elbe sehr heiß, aber dadurch, dass immer ein Lüftchen wehte konnten wir die Hitze ganz gut ertragen und bei einer günstigen Stelle sind wir auch in die Elbe baden gegangen.
Am Besten gefiel es uns, wenn der Elberadweg direkt auf dem Deich entlang führte, dann konnte man die Gegend um die Elbe herum und auch den Fluss selbst gut beobachten. Führte der Weg zwischen Fluss und Deich entlang konnten wir zwar den Fluss gut sehen, aber wir bekamen nicht mit, an was für Dörfern wir eigentlich vorbeifuhren.
Elbe
Führte der Weg hinter dem Deich entlang, sahen wir die Dörfer, Wälder, Wiesen und Felder aber den Fluss nicht.
Die ersten beiden Zeltstellen hatten wir direkt an der Elbe gewählt. Es waren wilde Zeltstellen. Wunderschön war es, so in Flussnähe ungestört zu übernachten und von der Elbe zu profitieren. Das friedliche Dahinplätschern sorgte bei uns für Entspannung, dann haben wir uns wie schon beschrieben, in der Elbe durch ein Bad abkühlen können. Dabei hatten wir noch unseren Spaß mit der Strömung. Und selbst als Brauchwasserlieferant konnte uns der Fluss noch dienen.
Holzkocher
Auf diesem Bild erzeuge ich mit meinem selbstgebauten Holzkocher heißes Wasser für den Tee. Es ist eine sehr preiswerte Art das Wasser zu erhitzen, denn Holz war genug da.
Im weiteren Verlauf führte der Elberadweg auch an der ehemaligen Ost-West- Grenze entlang, das heißt die Elbe war auf einem Gebiet von einigen Kilometern die Grenze gewesen. Einige Grenzertürme, die noch erhalten waren zeugten davon.
Grenzturm

In Bleckede haben wir das erste mal mit einer Fähre die Elbseite gewechselt und sind dann bis Lauenburg auf der linken Elbseite gefahren. Dabei sind wir in dem kleinen Ort Radegast mit einer Pfarrerin zusammengekommen, die es uns ermöglicht hat, zum Essen ihren Tisch und die Stühle im Schattigen Pfarrgarten zu benutzen. Dabei hat sie uns noch verwöhnt mit kühlen Getränken, Kompott, Pudding und Eis. Die einzige Gegenleistung, die sie dafür haben wollte, war ein Eintrag ins Gästebuch.
Die nächste Nacht verbrachten wir dann auf einem Zeltplatz nahe Geesthacht. Dort haben wir dann auch das erste Atomkraftwerk auf dieser Fahrt gesehen. (Atomkraftwerk Krümmel)
Danach ging es straff auf Hamburg zu. Dort wollten wir meine Cousine Hanna mit ihrer Familie besuchen. Der starke Verkehr in Hamburg, war nach dem bisherigen ruhigen und friedlichen Fahren an der Elbe der Horror. Wir sind dann zur S-Bahn gefahren, damit wir uns den Rest durch Hamburg nicht so quälen müssen. Aber auch das war problematisch. Im Berufsverkehr mit 2 vollbepackten Fahrrädern in die S-Bahn zu kommen ging nur, dass wir uns aufgeteilt hatten. Jeder musste einen anderen Eingang nehmen. Wie wir dabei feststellen mussten, war das Mitnehmen von Fahrrädern zu dieser Zeit des Berufsverkehrs ganz untersagt. Gott sei Dank, es ging trotzdem und wir sind gut bei ihr angekommen. Ihr Mann hat uns dann mit Gegrilltem verwöhnt und indem er uns Abends zu einer ganz besonderen Lichtershow mitgenommen hatte. Es war eine Show an einem Teich, an dem die Springbrunnen gesteuert werden konnten, dazu klassische Musik und bunte Lichter, die ebenfalls passend gesteuert wurden. Das war wunderbar.

Lichtshow
Am nächsten Tag ging es dann weiter die Elbe entlang bis zu der Elbeinsel "Lühesand". Dort befand sich ein Zeltplatz, den wir gerne nutzen wollten. Ein kleine Fähre, die nur sehr selten fuhr sollte uns dann hinüberbringen. Aber sie war so klein, dass sie keine Fahrräder transportieren durfte. Wir mussten alles Gepäck von den Rädern auf diese kleine Fähre laden und konnten dann die Räder beim Grundstück des Fährmanns und Zeltzplatzbesitzer unterstellen. Aber die Gemütlichkeit auf dieser Insel hat diese Mühe entschädigt. Ab hier konnte man schon deutlich die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut erkennen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter dem Ziel Cuxhaven entgegen. Aber der Radweg am Elbufer wurde unterbrochen und wir mussten das Atomkraftwerk Stade umrunden.
In Ermangelung eines Zeltplatzes haben wir dann abends einen schönen Platz an einem Gewässer hinter dem Deich gefunden. Die Kuppel des Atomkraftwerkes Brunsbüttel war von da aus deutlich über dem Deich zu sehen. Jetzt ging es mit großen Schritten (oder Pedalen) auf Cuxhaven zu. Die Elbe wurde immer breiter und Ebbe und Flut waren schon sehr stark ausgeprägt.
breite Elbe
Und dann haben wir ihn erreicht, den Vorort von Cuxhaven - Altenbruch. Unser Ziel war ebenfalls, der Partnergemeinde einen Besuch abzustatten. Aber außer einem Pensionierten Lehrer, bei dem wir früher schon einmal übernachtet hatten war niemand zu erreichen. Da Altenbruch auch einen Zeltplatz hat, haben wir uns dort, nach dem wir den Lehrer besucht hatten, niedergelassen. Der Zeltplatz hat den Namen. "Zeltplatz an der größten Weltschifffahrtsstrasse". Von dort aus haben wir dann am nächsten Tag den letzten Abschnitt der Radtour gestartet: Wir sind zur Kugelbake, dem Wahrzeichen von Cuxhaven gefahren.
Kugelbake
Um die Gelegenheit zu nutzen, da wir einmal an der Nordsee waren, haben wir noch eine Schifffahrt zu den Seehundbänken unternommen. Es gibt in der Nordsee eine riesige Sandbank, die bei Ebbe ca. 20 Hektar groß ist. Dort fühlen sich die Seehunde sehr wohl, trotz der Touristen, die sie sehen wollen.
Seehunde
Dieses mal brauchten wir kein Nachtquartier suchen, denn wir haben noch eine Nacht auf dem Zeltplatz in Altenbruch verbracht.
Am nächsten Morgen sind wir zeitig aufgebrochen, um mit dem Zug von Cuxhaven nach Leipzig zurück zu fahren.
Es war eine sehr schöne Radtour, vor allem, wenn man zum Schluß als Höhepunkt das Meer zu sehen bekommt.