Highlands - Slocht

Von der Distillery Edradour ging es weiter die Fernverkehrsstrasse A9 durch die Highlands bis zu unserer ersten Jugendherberge in dem Ort Slochd. Wobei der Ort so klein ist, dass er nur aus 3 Häusern (inklusive Jugendherberge) besteht. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft waren wir auch die einzigsten dort.
Highlands
Sabine hatte festgestellt, dass sie für ihr Netbook das Netzteil vergessen hatte. So mussten wir ersteinmal in die nächste größerer Stadt Inverness und einen Computerladen suchen. Da die Menschen in Schottland sehr hilfsbereit sind, konnten wir auch recht schnell einen finden. Selbst die Verkäufer in diesem recht großen Laden, gaben sich sehr viel Mühe für Sabine das passende Netzteil zu finden. Am praktischsten fanden wir eins, dass man an der Zigarettenanzünderdose vom Auto betreiben konnte. Das kann man auch noch zu Hause benutzen und Sabine konnte so den Akku während der Fahrt aufladen. Damit wir den Tag nicht nur mit dem Netzteilkauf verbringen, sind wir anschliessend zu Schottlands berühmtesten See Loch Ness, gefahren. Dieser liegt in der Nähe von Inverness. Loch Ness hat von allen schottischen Seen das meiste Wasservolumen, weil er sehr tief ist.
Loch Ness Erhohlung an Loch Ness
Am Ufer dieses Sees steht die Ruine des berühmten Urquhart Castle, aber für dessen Besichtigung waren uns die Eintrittspreise zu hoch. So haben wir es nur aus der Ferne besichtigt.
Urquhart Castle Turm Urquhart Castle
Auf dem Rückweg zur Jugendherberge sind wir an einem gemütlichen kleineren See, Loch Tarff, vorbeigekommen. Da haben wir das Auto abgestellt und sind dort wandern gegangen.
Loch Tarff
Hier die Jugendherberge und dahinter ging die Bahnlinie von Inverness nach London mit dieser schönen Brücke entlang. Wenn man aus der Tür trat, war man ganz schnell im Wald. Und dieser war voller Pilze. Am ersten Abend sind wir vor dem Abendbrot in den Wald gegangen und kamen nach einer Viertelstunde mit 2 vollen Beuteln wieder heraus. Die Pilze reichten für mehrere Tage. Slochd Mohr Lodge Eisenbahnbrücke
Am nächsten Tag haben wir eine ganztägige Wanderung in den nächsten Ort Carrbridge und zurück unternommen, ohne das Auto zu benutzen. Es ging natürlich durch Wälder und Wiesen.
Herbstfärbung Spinnennetze
In dem Ort selber gab es diese historische Brücke, die man nicht mehr betreten durfte. Auf dem Rückweg gab es eine besonders schmale Brücke.
Carrbridge Schmale Brücke
Für den nächsten Tag hatten wir einen besonderen Höhepunkt: Die Higland- Games in Braemar. Die fanden zufällig gerade statt, als wir in der Nähe waren. In der Nähe heißt ca. 100 km entfernt. Der Herbergsleiter hat uns gesagt, dass die Queen die Schirmherrschaft von diesen Wettkämpfen hat und sicher auch anwesend sein wird. So sind wir gleich früh morgens nach Braemar gefahren, wo diese Highland Games stattfanden, um viel mitzubekommen. Da gab es richtig viele Schottenröcke und Dudelsäcke zu sehen.
Jungs im Schottenrock Alte Männer im Schottenrock
Pipeband Dudelsackspielerin
Hier bekam man massiv die Highlights der schottischen Kultur zu Gesicht (und zu Ohren). Die Pipebands wechselten sich permanent ab, sodass immer Dudelsackmusik zu hören war.
Die Wettkämpfe setzten sich aus verschiedenen Sportarten zusammen. Das Tauziehen- Turnir fand den ganzen Tag über statt. Dabei stand ein Hirtenstock (rechts im Bild) in der Mitte. Die Gruppe, die beim Hirtenstock ankam hatte verloren.
Tauziehen Tauzieher
Dann gab es Hammerwerfen und Feldsteinweitwurf. Das war so ähnlich wie Kugelstoßen, nur mit einem Feldstein. Oder die Sportart: ein Gewicht über eine Latte werfen.
Feldsteinweitwurf Gewicht über Latte werfen
Am interessantesten war das Baumstamm werfen. Dabei muss der Baumstamm sich einmal um 180°, d.h. um die eigene Achse drehen und das Ende was vorher oben war muss unten aufschlagen und der Baumstamm dann vom Werfer weg fallen.
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Baumstammwerfen

Außerdem fanden verschiedene Läufe statt: 100, 200, 400 yard- Lauf und der 1 Meile Lauf. Der ging sogar über einen Berg.
Während der ganzen Zeit fand parallel ein Tanzwettbewerb der schottischen Mädchen statt. Diese mussten zu Dudelsackmusik verschiedene Tänze darbieten, die von einer Juri bewertet worden sind.
Tanzwettbewerb tanzende Mädels
Ich fragte mich, wo ist denn die Queen und werde ich es mitbekommen, wenn sie plötzlich da ist. Die Stelle, wo sie sitzen wird konnte man schon sehen, diesen prächtigen, königlichen Pavillion. Aber dann nachmittags, plötzlich hielten die Wettkämpfe inne. Wer gesessen hatte stand auf und der Stadionsprecher sang "God save the Queen..." ins Mikrofon und die anderen stimmten mit ein. Dann kam ein Konvoi hereingefahren. Die hohen Herrschaften stiegen bei dem königlichen Pavillion aus und setzten sich. Dann konnten die Wettkämpfe weitergeführt werden.
Queen wird begrüßt Queen applaudiert
Weitere bekannte Perönlichkeiten, die mit dabei waren, war ihr Sohn Prinz Charles und ihr Mann Prinz Philipp. Nach etwa 1,5 Stunden reichte es der Queen, die Wettkämpfe mussten wieder innehalten. Sie stieg mit ihrem Troß in die Autos und fuhr winkend aus dem Stadion. Danach wurden die Wettkämpfe wieder weitergeführt.
Die meiste Zeit schien die Sonne, besonders als die Queen da war, aber am Vormittag hat es auch mal ganz schön geregnet. Aber die Schotten lassen sich davon nicht abhalten, die Wettkämpfe gingen unvermindert weiter.

Den nächsten Tag war Sonntag und wir haben im Nachbartal eine kleine Kirche entdeckt, die Gottesdienst anbot. Dort sind wir hin gefahren und haben am Gottesdienst teilgenommen.
Kirche in Dalarossie Kirche von innen
Für uns war es ungewöhnlich, dass man zu den Liedern grundsätzlich aufsteht, zu den Lesungen aber sitzen bleibt. Nach dem Gottesdienst sind wir die Strasse immer weiter in dem Tal entlang gefahren, bis die Strasse für Autos nicht mehr weiterging. Dort haben wir das Auto abgestellt und sind in dem Tal gewandert. Leider fing nach einer Weile ein Nieselregen an, der und langsam stärker wurde. Dann entdeckten wir ein größeres Anwesen und freuten uns endlich etwas zum Unterstellen zu haben.
Tetrapack Anwesen Tür- Tetrapack
Wir haben uns das prächtige Gebäude betrachtet und festgestellt, dass gar kein Mensch anwesend ist, es aber bewohnt aussieht. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und wir haben unser mitgebrachtes Mittagbrot gegessen. Danach reichte es Sabine mit Wandern, mir war aber nach noch mehr Wandern zumute. So ist Sabine bei dem Anwesen geblieben und ich bin weitergewandert. Da dass die einzigste Stelle weit und breit war, wo es eine Brücke gab, habe ich den Fluß überquert und bin in ein wunderschönes Seitental abgebogen.
Seitental Wasserfall Da dieses Seitental im Halbkreis verlief, wollte ich zurück über den Berg abkürzen, habe mich dabei aber verlaufen, weil es von oben ganz anders aussieht und bin wieder in dem Seitental angekommen. Aber da war der Rückweg wenigstens klar.
Am nächsten Tag sind wir der Empfehlung des Herbergvaters gefolgt und sind eine sehr schöne, ruhige Passstrasse gefahren. Dabei haben wir oben am Pass Moorhühner beobachtet.
Moorhuhn an Passstrasse Passstrasse
Am folgenden Tag mussten wir weiterfahren zur nächsten Übernachtungsstelle auf der Hebrideninsel "Sky".

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