Spessart

Wie schon so oft, hatte Sabine auch diesesmal wieder weniger Urlaub bekommen als ich. So haben Sarah und ich die Zeit genutzt, um den Spessart etwas kennenzulernen. Dazu sind wir mit dem Zug bis Fulda gefahren, wo uns ein drohendes Gewitter seit der Zugfahrt verfolgt hatte. In Fulda regnete es aber noch nicht. Ein zügiges Davonfahren wurde uns aber verwehrt, da bei Sarah die Sonnenschutzcreme in der Lenkertasche ausgelaufen war und wir diesen Missstand erst beseitigen mussten. Langsam spürten wir die ersten Regentropfen, aber wir waren nun fertig und auch gleich gut eingecremt. So konnten wir dem Regen Davonfahren, was uns auch tatsächlich gelang.
Dann kam ein Ort mit einem eigenartigen Namen - "Johannesberg".
Johannesberg

Wir hatten ein straffes Ziel zu absolvieren, denn am nächsten Tag wollten wir uns mit Sabine in Mespelbrunn treffen und hatten nach meiner Vorabberechnung ca. 100 km bis dorthin zu fahren.
Nach Fulda fuhr es sich ganz gut, denn die Strecke war von guter Wegqualität und es gab wenig Steigungen. Aber ab Steinau ging es dann steil in den Spessart hinein. Das hat uns ganz schön Zeit und Kraft gekostet. So haben wir unser Tagesziel an diesem Tag nicht geschafft und ich war in Sorge, ob wir das nächste Tagesziel dann überhaupt schaffen werden und mit Sabine zusammentreffen können. Zum Durchqueren des Spessarts habe ich die Spessarthöhenstraße gewählt. Das hat sich als günstig erwiesen, denn diese ging auf den Höhenzügen entlang. Wir hatten dadurch weniger Steigungen, als wenn wir eine andere Strecke gefahren wären. Bei heißem Sommerwetter und etwas Schatten haben wir auf der Spessarthöhenstraße das Tagesziel durchs Gebirge geschafft. Obwohl wir uns an diesem Tag verfahren hatten, haben wir unser Ziel den Ort Mespelbrunn doch noch geschafft. Dort wollten wir mit Sabine zusammentreffen, die mit dem Zug bis nach Aschaffenburg gefahren war. Die kürzeste Entfernung wären ca. 15 km gewesen, aber auch Sabine hatte sich mächtig verfahren, so sind wir vor ihr eingetroffen und fingen an den Zeltplatz zu suchen, den es laut meiner Karte in der Nähe von Schloß Mespelbrunn geben sollte. Der Zeltplatz war nicht auffindbar und auch die Einheimischen kannten ihn nicht. Dafür sollte es im Nachbarort einen geben. Zu diesem Zeltplatz gabe es sogar mehrere Hinweisschilder, die aber nur im Wald endeten. So konnten wir auch diesen Zeltplatz nicht finden. Dafür haben wir eine schöne Stelle auf einer Wiese mit einem kleinen Wiesenbach gefunden. Dort lies es sich auch wunderbar zelten. Wir fanden sogar, dass dieser Platz schöner als jeder Zeltplatz ist. Spät an diesem Abend, als wir schon halb verhungert waren, traf dann Sabine endlich ein. Sie hatte nämlich die Lebensmittel für diesen Abend und die nächsten Tage im Gepäck. Kaum war sie da, haben wir uns auf alles Essbare gestürzt, was sie ausgepackt hatte. Da wir fast 90 km mit dem Fahrrad und schwerem Gepäck durchs Gebirge gefahren waren, hatte uns das mächtig hungrig gemacht. Das Mittagessen war unsere letzte Mahlzeit an diesem Tag, dann hatten wir nur noch Äpfel, mit denen wir uns bis zum Eintreffen von Sabine über Wasser hielten.
Heimbuchenthal
Unser Ziel im Spessart war Mespelbrunn, wo das Schloß stand, indem die Filmaufnahmen für den Film "Das Wirtshaus im Spessart" gedreht worden waren. Das Schloß haben wir uns im Rahmen einer Führung zeigen und erklären lassen.
Wirtshaus im Spessart
Schloss MespelbrunnEingangstür

Ein kleines Schloß, dass heute noch in Privatbesitz ist und eine Sammlung von Möbeln und Geräten aus vergangener Zeit beinhaltet.
Danach haben wir den Spessart verlassen, und haben den Main bei Elsenfeld - Obernburg überquert.

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